Unsere Angst zu Scheitern verschließt die Tür zum Erfolg- warum auch Misserfolge Sinn machen und wie sie Dich weiterbringen

In diesem  Artikel entführe ich Dich in die Abgründe des Versagens. Du erfährst, warum es ganz normal ist, immer mal wieder auf die Nase zu fallen und warum Du erst durch die schlimmsten Bruchlandungen Deines Lebens Deine wertvollsten Fähigkeiten zur Ausprägung bringst.


Unser Angst vorm Scheitern

Versagen, scheitern, verlieren…- diese Wörter haben beinahe magische Kräfte. Leider nicht im positiven Sinne.

Sie symbolisieren eine unserer größten Ängste, die Angst nicht gut genug zu sein, schlechter abzuschneiden als andere und deswegen weniger wertvoll zu sein. Die Angst, nicht dazuzugehören.

Sie lösen sofort Emotionen in uns aus, Ängste und Erinnerungen an vergangene Misserfolge und eigenes Versagen. Und das will wirklich niemand haben, schließlich leben wir in einer Kultur der Gewinner.

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Hast Du Dich auch schon mal wie ein Verlierer gefühlt? Ganz klein, dumm und wertlos? Kennst Du das Gefühl, wenn sich Dein Lebenstraum in Luft auslöst, Deine Beziehung zerbricht, Deinen Job ein anderer bekommt oder Deine beste Freundin nichts mehr von Dir wissen will? Weißt Du wie es ist, wenn plötzlich alles verloren scheint? Scheitern ist manchmal wie ein Unwetter, dass durch Dein Leben tobt- und manchmal ist es ein leise schleichender Prozess. Und es ist immer eine Katastrophe. Nichts für Feiglinge.

Wir leben in einer Gesellschaft, in der nur das Gewinnen zählt. Wir sind ständig bemüht, so zu tun, als könnten wir alles schaffen. Erfolgreich sein, das ist was zählt, das was uns wirklich Anerkennung verschafft und die Wertschätzung unserer Mitmenschen. Höher, weiter, schneller. Das ist, was zählt und was uns Ansehen bringt.

Scheitern dagegen ist peinlich, mitleiderregend oder sogar abstoßend. Eine Bruchlandung im eigenen Lebensentwurf, die beweist, dass wir unfähig sind oder nicht hart genug für unser Ziel gearbeitet haben. Der Misserfolg ist meist eine große Enttäuschung für uns und andere, eine Kränkung des eigenen Ich. Etwas, wofür wir ganz allein die Verantwortung tragen. Wenn wir scheitern, verlieren wir an Wert, so glauben wir.

Wirklich?

Versagen ist menschlich, Misserfolg vorprogrammiert.

Das klingt erst einmal provokant und steht scheinbar ganz im Gegensatz zu allem, was Erfolgsseminare, zahlreiche Ratgeberbücher und selbsternannte Experten propagieren. Aber es ist wahr. Denn das Leben ist nicht vorhersehbar. Unser Weg besteht aus Versuch und Irrtum.

Wenn wir etwa wagen, uns einer Herausforderung stellen, dann liegen die Optionen von Erfolg und Misserfolg immer dicht beieinander. Die Chance zu scheitern ist eine natürliche Begleiterscheinung unseres Strebens nach Entwicklung, ein deutliches Zeichen unseres Willens zur Veränderung. Genau genommen ist jeder Fehler den wir uns leisten, ein Beweis dafür dass wir auf dem Weg sind.

Wir können das Spiel des Lebens nur spielen, wenn wir uns auf das Risiko des Scheiterns einlassen, den Mut habe Neuland zu betreten und Fehler zu machen.

Wenn wir ein Ziel verfolgen, müssen wir eine Realität akzeptieren, die die Möglichkeit des Versagens genauso in sich trägt, wie die des Erfolgs. Es gibt keine Sicherheit, auch wenn wir uns das noch so sehr wünschen. Es gibt nur verschiedene Grade von Unsicherheit. Und wenn ich ganz ehrlich bin, mir macht das auch manchmal Angst. Aber ich lerne immer wieder zu akzeptieren, dass die Realität ist wie Sie ist.

Was auch immer wir als Ziel ins Auge fassen, wir können es  nur dann erreichen, wenn wir uns aus unserer Komfortzone herausbewegen und auf die vertraute Sicherheit verzichten. Das ist der Preis der Veränderung.

Wir können uns immer wieder neu entscheiden, ob wir Neuland entdecken wollen und uns dabei vielleicht die Nase blutig schlagen- oder ob wir unser Leben in den eingetretenen Bahnen verbringen wollen. Aber ehrlich, nicht mal das bedeutet 100-prozentige Sicherheit.

Die Biographie vieler Menschen zeigt zudem, dass es Ihnen erst aus dem Chaos des Scheiterns heraus möglich war, einen neuen Lebensweg einzuschlagen. Wenn der große Plan nichts mehr ist, als ein Haufen Scherben, dann kann es sein, dass wir zu großen Wendungen fähig sind, dass uns ungeheure Kräfte erwachsen.

Oft sagen Klienten dann: „ Wenn ich von heute aus auf diese schlimme Zeit zurückschaue, dann hatte alles doch irgendwie einen Sinn. Sonst wäre ich nie an den Punkt gekommen, an dem ich heute bin.“ Wenn wir beginnen, das Scheitern vom Status des Endgültigen zu befreien, dann können wir sehen, dass es ein Wegweiser sein kann oder ein Hinweis darauf, wie etwas nicht funktioniert. Ein Zustand, der dazu einlädt, über neue Lösungsansätze und Handlungsstrategien nachzudenken, alte Denkmuster über Bord zu werfen.

So gesehen, machen Misserfolge sogar Sinn. Das Scheitern eines Projektes ist nicht das Ende. Es ist nur das Ende eines Versuchs, sich einem bestimmten Thema zu nähern. Es lohnt sich immer, einen neuen Versuch zu wagen. Erfolg ist schließlich, wenn man´s trotzdem macht!

In meiner Arbeit mit Klienten arbeite ich gerne mit folgender Metapher: „Stellen Sie sich doch mal vor, wie Sie als kleines Kind laufen gelernt haben. Mühsam haben Sie sich auf Ihre wackligen Beinchen gestellt und haben versucht, Ihre ersten Schritte in die Welt zu machen. Immer wieder sind Sie auf die Nase gefallen, Sie waren enttäuscht und frustriert. Vielleicht haben Sie sogar geweint. Aber Sie haben nicht aufgegeben. Sie haben es immer wieder versucht. Und? Können Sie heute laufen?“

Tja, so wie mit dem Laufen lernen geht es uns eigentlich das ganze Leben über. Wir lernen durchzuhalten, wieder aufzustehen, weiterzumachen. Es neu zu versuchen und vieles andere mehr.

„Gehts Dir gut, oder lernst Du gerade etwas?“

Ich hab meine besten Lektionen beim Scheitern gelernt. Nicht, dass ich etwa ein Fan davon wäre. Dennoch waren es meine eigenen emotionalen Bruchlandungen, die mich immer wieder auf das Thema Persönlichkeitsentwicklung gestoßen haben. Es waren meine Beziehungskatastrophen, die in mir das Interesse an den Zusammenhängen in Beziehungssystemen geweckt haben. Heute habe ich diese Themen zum Beruf gemacht. Ich kenne vieles, was meine Klienten erleben aus eigener Erfahrung. Das ist etwas anderes, als Wissen aus Büchern zu saugen. Und das spüren meine Klienten. Ohne mein eigenes Scheitern wäre das nie möglich gewesen.

Und was bedeutet das für Dich? Wer wärst Du ohne Dein Scheitern? Mit Sicherheit nicht die Person, die Du heute bist. Mit der folgenden kurzen Übungen kannst Du herausfinden, welche wertvollen Schätze die Katastrophen Deines Lebens Dich haben entdecken lassen.

Übung:


  • Nimm Dir ein paar Minuten Zeit, ein Blatt Papier und einen Stift. Überlege Dir drei Situationen in Deinem Leben, in denen Du Deiner Meinung nach gescheitert bist, in denen Du wirklich am Boden warst. Situationen, in denen Du nicht mehr weiter wusstest. Schreib Sie links auf das Blatt untereinander.
  • Fertig?
  • Okay. Wie bist Du aus diesen Situationen wieder rausgekommen? Wie hast Du sie überwunden? Denk genau nach, was Dein Anteil daran war, was Du dazu beigetragen hast. Schreib das neben die jeweilige Katastrophe in die Mitte des Blattes.
  • Gut.
  • Und nun das Beste: was hast Du aus der jeweiligen Situation gelernt, was hast Du erkannt? Was war das, was Du daraus mitgenommen hast? Was daran hat Dich weitergebracht? Welcher Schatz hat sich für Dich herauskristallisiert, nachdem das Tal überwunden war? Welchen Menschen hat das aus Dir gemacht? Wärst Du dieselbe, wenn Dir das nicht passiert wäre?

Ich bin gespannt, welche verborgenen Kräfte Dein Scheitern in Dir wecken wird.

Herzlichst, Deine Claudia

 

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