Niemand will es und doch passiert es uns ständig und oft genug leiden wir darunter. Wir werden eingewickelt, verwickelt, lassen uns verstricken und verstricken uns immer wieder selbst in den Abgründen von zwischenmenschlichen Beziehungen. Psychospiele, Psycho-Tricks und Manipulationen gehören, auch wenn wir das nicht wahrhaben wollen zu unserem Alltag. Wir werden manipuliert und wir manipulieren andere, bewusst und unbewusst. Das passiert in Partnerschaften, in der Familie und auch im Job.

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Manipulationen und Psychospielchen lassen sich oft gar nicht so leicht zu enttarnen und sie können schmerzhafte Folgen haben. Das ist Dir wahrscheinlich auch schon passiert. Damit Du in Deinen wichtigsten Beziehungen niemandem mehr so schnell auf den Leim gehst, sprechen wir in dieser Folge darüber, wie Du Manipulationen besser erkennen kannst und Dich aus psychischen Verstrickungen und Abhängigkeiten befreien kannst.

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Manipulationen und Psychospielchen in Beziehungen- warum tun wir uns das an?

Schuldgefühle machen, nicht antworten, gemein werden oder sarkastisch sein. Eingeschnappt spielen, bis der andere es nicht mehr aushält. Von oben herab mit jemandem reden. Sich zum Opfer stilisieren, oder die Tatsachen umdrehen. Na, kommt Dir irgendwas davon bekannt vor? Ganz sicher. Denn das alles gehört zum Repertoire psychischer Manipulationen in unseren Beziehungen, Freundschaften und Familien. Es kann schrecklich weh tun, wenn wir solchen Manipulationen auf den Leim gehen und sie für real halten. Man kann sogar daran zerbrechen.

Warum tun wir uns das also an? Warum werden wir von den Menschen, die wir lieben manipuliert und warum machen wir das selbst? Weil wir einen bestimmten Zweck, ein Ziel damit verfolgen, das uns zu irgendeinem Vorteil verhilft. Bewusst oder unbewusst erhöhen wir durch Manipulation unseren Selbstwert, verschaffen uns Kontrolle, also Macht oder bringen unser Gegenüber zu etwas, dass nur unseren eigenen Interessen nutzt oder dass uns einen langfristigen Vorteil verschaffen soll. Manipulationen und Psychotricks haben nichts mit Liebe zu tun, sie sind ein ziemlicher Ego-Trip.

Oft kennen wir die Mechanismen, die uns brav an der Leine laufen und funktionieren lassen,  schon aus unseren frühen Kindertagen. Weil wir vielleicht selbst mit Schuldgefühlen, Angst und Druck dazu gebracht worden sind, so zu sein wie unsere Eltern dachten, dass es gut und richtig wäre. Weil wir möglicherweise Eltern hatten, die selbst so erzogen wurden und das ohne das je zu hinterfragen weitergegeben haben. Und wenn wir diese Spielchen, die wir und andere spielen nicht erkennen, dann tun wir genau dass, was uns selbst widerfahren ist, aus Unbewusstheit den Menschen an, die wir doch am meisten lieben: Partnerinnen und Partnern, unsere Kindern, unseren Freunden.

Das wollen wir nicht, oder? Es lohnt sich also, den Deckel zu heben und andere und uns selbst zu ertappen, um die ewigen Spielchen der Manipulation zu unterbrechen und authentisch zu sein, mit uns und anderen. Denn das ist ja eigentlich die echte und einzige Grundlage von gelingenden Beziehungen.

Hier kommen einige der typischsten Psychospielchen und Manipulationen, mit denen wir uns unsere Beziehungen vermiesen. Ich bin gespannt, welche Dir davon bekannt vorkommen.

 

 

„Du drehst mir das Wort im Mund um!“- das Verdrehen von Tatsachen

Stell Dir folgende Szene vor: In einem Streitgespräch bringst du ein bestimmtes Verhalten oder eine bestimmte Situation zur Sprache, die Dich verletzt haben. Es geht um etwas konkretes, vielleicht das Nichteinhalten einer Vereinbarung. „Du hattest versprochen, die Garage aufzuräumen.“ Anstatt darauf einzugehen, dreht dein Partner die Wahrheit um. Er argumentiert, dass du überempfindlich bist und die Dinge falsch interpretierst. Er behauptet, dass ihr gar nichts vereinbart habt, oder etwas anderes und dass Du einfach zu sensibel reagierst. Durch diese Umkehrung der Wahrheit stellt er dich als irrational und übertrieben dar und versucht, Dich in Frage zu stellen.

Das ist ganz klar eine ungesunde Selbstschutzstrategie, denn es verhindert das Annehmen der eigenen Verantwortung. Stattdessen wird das Thema umgeleitet, von der Faktenebene auf die Beziehungsebene. Auf einmal geht es um Dich, und Deine angebliche falsche Wahrnehmung oder Interpretation. Indem er die Schuld auf Dich schiebt und Dich in Zweifel stürzt, erlangt er die Kontrolle über die Situation und entzieht Dir deine eigene Wahrheit.

Solche Umkehrungen der Wahrheit in Beziehungen können zu Verwirrung, Selbstzweifeln und einem Gefühl der Ohnmacht führen. Wenn das oft vorkommt oder Du das schon kennst aus Deinem Leben, weißt Du vielleicht selbst nicht mehr, was wahr und was fake ist und Du gibst klein bei und fühlst Dich schuldig. Böse Falle. Und es gibt Beziehungen, da werden auf diese Weise regelmäßig alle Beschwerden abgeräumt. Dann sind wir schon im Bereich von Gaslighting.

 

Der Vorwurf: „Mit Dir kann man ja nicht reden!“

Du hast schon lange ein Problem auf dem Herzen, es gibt etwas das Du unbedingt mit Deinem Partner klären möchtest. Und als Du endlich Mut gefasst und das Thema angesprochen hast, gibt es kein Gespräch und keine Klärung, sondern stattdessen einen Vorwurf: „Mit Dir kann man ja gar nicht reden. Du übertreibst einfach nur und wirst immer viel zu emotional. Jedes Mal machst Du aus der Mücke einen Elefanten!“

Bähm, das hat gesessen. Um das Thema geht es jetzt nicht mehr. Sondern darum, dass Du nicht richtig kommunizierst. Du bist jetzt das Problem und beschäftigst Dich vielleicht gedanklich mit der Frage: „Wie kann ich es besser und anders sagen, dass sie oder er es versteht.“ Aber das ist ein Manipulationstrick. Es steckt nicht drin, was draufsteht. Es geht nämlich gar nicht um die Art des Miteinander Sprechens, es geht um Macht. Du bleibst mit Deinem Thema allein, es bleibt ungeklärt und schlecht fühlst Du Dich auch noch. Schließlich hast Du etwas falsch gemacht.

Was Du nicht merkst, Dein Gegenüber hat mit diesem kleinen Manöver Deine Selbstzweifelspirale angeschoben und prima vom Problem und der eigenen Verantwortung abgelenkt. Im schlimmsten Falle steckt auch noch eine Projektion dahinter. Das, was er oder sie selbst nicht kann oder will, auf Augenhöhe kommunizieren nämlich, wird Dir in die Schuhe geschoben.

 

„Ich argumentiere Dich an die Wand!“- die intellektuelle Schikane

Dieser Strategie komme ich in der Paarberatung recht häufig auf die Schliche. Die Argumentations-Falle geht so: Einer der beiden schützt sich vor einem vermeintlichen Angriff durch einen Schwall von Fakten und theoretischen Ergüssen. Da wird argumentiert, was das Zeug hält. Oft gebraucht von Menschen, die intelligent sind, schnell denken können und Ihre kognitiven Strategien oft auch beruflich erfolgreich nutzen. Sie sind es gewohnt, mit Argumenten zu siegen und das wird dann leider auch in der Beziehung angewandt.

Sie reden ihre Partnerin oder den Partner einfach an die Wand, bauen ihre eigene Logik ein und stellen sie für die Wahrheit hin, bis die oder der andere so durcheinander und überfordert ist, dass sie oder er aufgibt. Es gibt Gewinner und Verlierer, die Augenhöhe ist verloren, das Problem bleibt ungeklärt. Passiert das öfter, gibt die Person die unterlegen ist oft schon von vornherein klein bei: „Ich bin Dir einfach nicht gewachsen, also wirst Du wohl recht haben!“ Die Selbstzweifel- und Verwirrungsfalle ist aktiviert.

 

Und bist Du nicht willig, dann drohe ich Dir! Einschüchterung durch Drohung

Auch das ist eine ganz üble emotional erpresserische Falle in vielen Beziehungen. Die emotionale Drohung. „Wenn Du nicht artig bist, dann kann die Mama nicht wieder gesund werden.“ Diesen Satz hat mir eine Klientin erzählt. Als Kind wurde ihr beständig damit gedroht, dass ihre kranke Mama nicht mehr gesund werden würde, wenn sie nicht absolut artig und lieb wäre. Das hat sie in einen dauernden Zustand der Beängstigung gebracht und den vorauseilenden Gehorsam der daraus erwuchs, hat sie auch sehr lange in Ihren Partnerschaften im Erwachsenalter nachgestellt.

Aber es geht auch anders. Ihr habt unterschiedliche Meinungen zu einem bestimmten Thema, und Du äußerst Deine Meinung deutlich. Anstatt offen zu diskutieren oder Kompromisse einzugehen, greift Dein Partner zu Drohungen. Er sagt etwas wie: „Wenn du das tust, werde ich dich verlassen!“ oder „Wenn Du nicht das tust, was ich will, werde ich Dich bestrafen!“. Durch diese Drohungen versucht er, Dich zu manipulieren und dazu zu bringen, seinen Wünschen nachzugeben, aus Angst vor den Konsequenzen.

Es scheint so, als wäre ihr oder ihm die Beziehung wichtig. Aber die emotionalen Erpressungen zielen in Wirklichkeit darauf ab, deine Ängste und Unsicherheiten auszunutzen, um Kontrolle über Dich zu bekommen. Indem er droht, die Beziehung zu beenden, versucht er Dich anpassungsfähig zu machen und Deinen eigenen Bedürfnisse zu opfern.

Solche Formen der emotionalen Erpressung können Dich in der Fremdbestimmtheit und Überangepasstheit halten und Dich dazu bringen, Dich ständig nach den Bedürfnissen des anderen zu richten, um Konflikte oder negative Konsequenzen zu vermeiden. Du wirst Dich im schlimmsten Falle emotional abhängig machen.

So ähnlich ist das auch mit den sogenannten Ultimaten.

“Wenn du nicht akzeptierst, was ich Dir sage, ist es vorbei. Ich gebe Dir bis morgen Zeit, darüber nachzudenken, was Du ändern willst.”  Auch das eine große Zwickmühle, die große Angst und emotionales Leid erzeugt. Denn Du wirst in die falsche Richtung geschickt. Es geht plötzlich nicht mehr darum, was für Dich wichtig ist oder Du brauchst. Es geht nur noch darum, der Angst zu entkommen. Du wirst in die Ecke gedrängt. Aber Angst hat mit Liebe nichts zu tun. Niemand, der uns wirklich respektiert und wirklich liebt, würde uns vor eine  Alles-oder-nichts-Entscheidung stellen. Hier geht es nicht um Dich. Hier geht es um Macht und Kontrolle.

 

Spott, Hohn und Sarkasmus- wie Du mit spitzen Worten eine Nummer kleiner gemacht wirst

Diese Art der emotionalen Manipulation kommt oft als lockere Ironie getarnt daher. Gerne auch vor anderen oder in der Öffentlichkeit wird man dabei ein bisschen doof gemacht. „Ach Schatz, wir wissen doch alle, dass Du nicht gut einparken kannst. Das ist so süß, wie Du da mit dem Lenkrad hantierst und schwitzt. Komm, ich mach das mal besser für Dich.“

Hier geht es um psychologische Überlegenheit, um Macht, um Herabsetzung zum Zwecke der eigenen Selbstwerterhöhung. Dieses Spielchen kann viele Facetten haben, aber Du erkennst es daran, dass Du Dich klein und dumm dabei fühlst und sehr beschämt. Und wenn das passiert, erzähl Dir bitte nicht die Geschichte, dass es hier nur um einen Witz geht. Hier geht es darum, Dich kleinzuschrumpfen, um selbst größer zu erscheinen. Das ist toxisch und kein Spaß.

 

Doppelbotschaften- Doublebinds

Double Binds sind ein psychologischer Manipulationstrick, mit dem Du in die Irre geführt wirst und am Ende Deiner eigenen Wahrnehmung nicht vertrauen kannst. „Na, das hast Du ja wieder gut gemacht!“ Inhalt: fein, Ausdruck: Schwein.

Der Inhalt sagt etwas anderes, als die Betonung des Inhalts im Ausdruck. Damit sitzen wir sofort in der Falle und verbal zwischen den Stühlen. Wie war das jetzt gemeint? Es ist die Doppelbödigkeit, die uns verrückt machen kann und sehr verunsichernd ist. Und sobald Du entgegnest: „Warum sagst Du denn das so, dass es wie ein Vorwurf klingt?“, kommt Dir möglicherweise entgegen: „Spinnst Du, das bildest Du Dir nur ein. Du übertreibst mal wieder.“

Doppelbotschaften kennen viele von uns schon aus der Kindheit und sind daher anfällig für die Kommunikationsfalle, die auch aus dem Unterschied zwischen gesagtem und Handeln bestehen kann. Wenn du beispielsweise den Wunsch äußerst, in deinem Zimmer allein Hausaufgaben zu machen, um eigenständig zu arbeiten, könnten deine Eltern dir sagen: „Natürlich kannst du selbstständig sein und deine eigenen Entscheidungen treffen“, aber dann bleiben sie ständig in deiner Nähe, kontrollieren jeden Schritt und korrigieren dich bei jedem kleinen Fehler. Diese Doppelbotschaften senden verwirrende Signale aus und machen es schwierig, zu verstehen, was deine Eltern wirklich von Dir erwarten.

Es kann auch dein Selbstvertrauen beeinträchtigen, da Du das Gefühl hast, dass Du es nie richtig machen kannst, unabhängig davon, welche Wahl Du triffst.

 

Schweigen oder ausweichendes Verhalten

“Ich möchte nicht darüber reden. Es ist kein guter Zeitpunkt. Warum kommst du gerade jetzt damit?”  Diese Sätze hört man oft in Beziehungen, vor allem, wenn es einem der Partner an kommunikativen Fähigkeiten und an Verantwortungsgefühl mangelt. Deine Beschwerde wird abgeblockt. Du bleibst allein mit dem Problem. Es gibt keine Lösung. Das kann sehr hilflos machen.

 

„Ich weiß von nichts“- wie Du durch Unwissenheit abgeblockt wirst.

“Ich weiß überhaupt nicht, was du von mir willst!“ Gerne auch getarnt als: „Was meinst Du denn eigentlich, von was redest Du das?“ Das ist ein echter Klassiker der Manipulation in Beziehungen. Mein Ex- Mann hat mich damit regelmäßig abtreten lassen und ich kann Dir sagen, dass Du dabei sowas von machtlos bist, als würdest Du immer und immer wieder an die Wand rennen. Dir wird vorgeworfen, dass Du spinnst, Dir alles einbildest, die Dinge zu kompliziert sehen würdest und dass das Gespräch so keinen Sinn ergäbe. Diese Strategie ist typisch für den passiv-aggressiven Menschen, die sich so das Thema vom Halse halten  und die Oberhand behalten wollen, anstatt Verantwortung zu übernehmen

 

Opfer, Täter, Retter spiele- Achte auf die Rollenmuster von Drama- Spielen

Über die Opfer Täter- Retter Dynamik als Psychospiel in Beziehungen gibt’s eine ganze Podcast- Folge, die ich Dir gerne nochmal am Ende des Artikels verlinke.  Wenn Du merkst, dass du in eine Rolle gedrängt wirst, in der du immer Mitgefühl empfinden sollst und Gefallen von Dir verlangt werden, wo Du der Retter sein musst und Deine Partnerin oder Dein Partner immer das Opfer spielt, sage “Nein”. Auch, wenn es immer nur um Deine Schuld und entsprechende Vorwürfe geht und Du permanent als Täter dargestellt wirst und Lösungen aussichtslos bleiben, dann stimmt etwas nicht.  Hier solltest Du Dir die Beziehungsdynamik genau anschauen.

 

Frage Dich selbst: Wirst du manipuliert?

Manipulation ist eine verdeckte Einflussnahme unter einem Vorwand, ein trojanisches Pferd. Jemand, der einen anderen Menschen manipuliert, geht geschickt vor, sodass sein eigentliches Motiv für die manipulierte Person undurchschaubar bleibt. Egal, ob das dieser Mensch aus Absicht tut, oder unbewusst- es steht einer gelingenden Beziehung im Weg und kann toxisch sein.

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Wenn Du nicht sicher bist, ob Du manipuliert wirst, dann kannst Du Dir folgende Fragen stellen:

 

• Kann ich gut für meine Meinung einstehen, auch wenn wir Auseinandersetzungen haben, oder fühle ich mich unter dem Druck nachzugeben und mich anzupassen, auch wenn ich das nicht möchte?

 

• Habe ich Angst, jemanden mit meiner Meinung, meiner Haltung, meiner Entscheidung zu enttäuschen? Handle ich aus dieser Angst, oder aus mir selbst und meiner Freiwilligkeit heraus?

 

• Drohen mir Konsequenzen, wenn meine Meinung unbequem ist und meinem Gegenüber nicht gefällt, etwa Liebesentzug, Schweigen, Verlassen werden?

 

• Werde ich im Großen und Ganzen respektvoll behandelt? Sind wir auf Augenhöhe?

 

• Wirst Du mit anderen verglichen, vielleicht mit Ex-Partnerinnen und Ex-Partnern?

 

• Gibt es immer wieder Dinge, für die ich mich entschuldigen muss? Wird das von mir erwartet?

 

• Ist das schlechte Gewissen immer erst da, wenn es mir meine Partnerin oder mein Partner einredet?

 

• Gibt meine Partnerin oder mein Partner auch eigene Fehler zu, übernimmt sie oder er auch Verantwortung für unsere Themen, oder bin ich meistens schuld?

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Was Du tun kannst, wenn Du manipuliert wirst

Wenn Du merkst, dass Du viele dieser Fragen mit ja beantwortest, kann das ein Indiz sein, dass Du es mit Manipulation zu tun hast. Sprich es an, versuche einen Weg zu finden, wie Ihr Themen auf Augenhöhe klären könnt. Vielleicht ist Deiner Partnerin, Deinem Partner gar nicht so bewusst, was da passiert.

Professionelle Hilfe kann auch eine gute Lösung sein. In einer Paarberatung kann man lernen, auf Augenhöhe Lösungen zu finden, anstatt Gewinner und Verlierer und keine Lösungen zu produzieren.

Wenn das nichts fruchtet und Du auf taube Ohren stößt, rede mit vertrauten Menschen darüber. Was Du brauchst, ist eine Außenperspektive und einen klaren Blick auf das Geschehen. Das ist oft sehr schwer, wenn man selbst Teil der Beziehung ist. Es kann sein, dass man in die oft ungesunde Beziehungsdynamik so verstrickt ist, dass man gar nicht mehr merkt, was hier wirklich passiert, welches Ausmaß die Manipulationen schon haben.

Außenstehende sehen schon lange, dass hier etwas aus dem Ruder läuft, und Du glaubst vielleicht immer noch an den Weihnachtsmann. Du denkst, dass ist Liebe- aber oft ist es gerade in toxischen Beziehungen schon Sucht. Also, versteck Dich nicht, die Isolation ist Dein Feind. Es gibt nichts, wofür Du Dich schämen müsstest.

Hör auf Dein Bauchgefühl. Auch wenn Du immer wieder glaubst, Du bist das Problem und nur Du, wenn Du verwirrt bist und keine Ahnung mehr hast, was Du glauben sollst und was nicht, was richtig ist und was falsch. Es gibt einen Ort innerer Wachsamkeit in Dir, in Deinem Körper: Deine innere Stimme, Dein Bauchgefühl, Deine Intuition. Wenn Dich das warnen will, wenn Du ein ungutes Gefühl hast, nimm es ernst. Höre ihm zu und lass Dich nicht von den Geschichten Deiner Angst aus Deinem Kopf totquatschen. Wenn es sich nicht wie Liebe anfühlt, ist es auch keine Liebe. Und ich rede nicht von einem Moment, ich rede von einer Tendenz. Oft wollen wir nicht glauben, was wir intuitiv eigentlich schon wissen. Aber die Angst ist kein guter Ratgeber.

Du kannst Dir auch vorstellen, Du sitzt in einem Kino und Du schaust auf die Leinwand. Dort wird in einer Szene Deiner Beziehung nachgestellt. Was siehst Du aus dieser Außenperspektive? Wie steht es um das Kräftegleichgewicht?

Auch das hilft Dir, wenn Du Dir unsicher bist wie stark Du der Manipulation in Deiner Beziehung ausgesetzt bist: ich nenne es die Dreierregel. Du kannst sie auf so ziemlich alle Lebensbereiche anwenden. Wenn etwas einmal passiert, ist es vielleicht Zufall. Passiert etwas zweimal, Achtung. Passiert es zum dritten Mal und mehr, ist es ein Muster. Es wird also wiederkommen!

 

Was ist zu tun?

• Regel 1) Das Spiel funktioniert nur, wenn Du mitspielst
• Regel 2) Enttarne das Spiel, um was geht es hier wirklich?
• Regel 3) Steig aus dem Spiel aus, hier gibt es nichts für Dich zu holen! Es ist wichtig, Grenzen setzen und Dir Deine Macht zurückzuholen, notfalls mit Unterstützung.

 

Wenn Du Dich selbst enttarnst beim Manipulieren, ertappe Dich und schalte um! Durchbrich den Mechanismus, frage Dich: welche Art von Mensch will ich sein in dieser Situation. Du bist nicht Sklave Deiner alten Muster. Du kannst sie ändern, sobald sie Dir bewusst werden und dafür ist es nie zu spät.

Wir sind auch nicht schuld, wenn wir gelernt haben auf diese ungesunde Weise Beziehungen zu führen. Aber wir tragen eine Verantwortung dafür, wenn wir unsere Selbstschutz-Strategien nie hinterfragen und sie einfach immer weiter geben.

Echte authentische Kommunikation ist eine Win-Win- Situation auf Augenhöhe. Sie ist nicht immer angenehm und Streit in Beziehungen ist etwas ganz normales. Aber in einer gelingenden Beziehungen haben beide Einfluss auf die Gestaltung der Beziehung und kommen zu gemeinsamen Lösungen, auch wenn der Weg dahin steinig sein kann.

Herzlichst, Dein Claudia

LINKS AUS DIESER EPISODE

• Folge zum Drama-Dreieck, Opfer, Täter, Retter
• Folge zur emotionalen Abhängigkeit

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