Jeder Mensch hat seine Ecken und Kanten, wir selbst, unsere Freunde, Kollegen, Verwandten, ja sogar unsere geliebten Kinder. In der Theorie ist das klar und wir reden gerne davon, dass man andere eben so nehmen müsse, wie Sie eben nun mal seien. Aber tun wir das auch tatsächlich? Die Menschen so sein zu lassen, und anzunehmen als das, was Sie nun mal sind mit all Ihren Eigenheiten, Marotten und Befindlichkeiten? In diesem Mini-Podcast zeige ich Ihnen, wie Sie mit einem kleinen Trick besser mit den Macken Ihres Partners umgehen können.
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Je näher wir jemandem stehen, umso mehr versuchen wir ihn zu verändern, umzuformen oder einfach nur passend zu machen, nach unseren eigenen Vorstellungen. Zumindest wenn wir nicht achtsam bleiben. Besonders extrem geschieht das in vielen Paarbeziehungen. Da wird hemmungslos kritisiert, genörgelt, und sich beschwert wird, was das Zeug hält. Im Schlimmsten Falle in einer Art Dauerschleife, wobei dem Partner ständig und immer wieder das Gleiche vorgehalten wird. Es finden die immer gleichen Gespräche aus Vorwurf und Rechtfertigung statt, bis beide Partner resignieren.
So eine Pattsituation in Beziehungen kann entstehen, wenn die Balance zwischen Wertschätzung und Kritik gekippt ist.
Am Anfang einer Beziehung heben wir nur das hervor, was toll am anderen ist. Wir loben gerne, zeigen unsere Begeisterung und machen gerne Komplimente. Dadurch fühlt sich unsere Gegenüber okay und geliebt. Wir senden die Botschaft aus: Du bist ganz wunderbar, so wie Du bist.
Später haben wir uns daran gewöhnt und schenken unsere Aufmerksamkeit vor allem den scheinbaren Fehlern des anderen.
Wir sagen weniger, was gut ist-denn das ist ja normal- dafür benennen wir viel häufiger was uns stört, ziehen uns an Kleinigkeiten hoch oder nörgeln herum.
Und sicher wissen Sie, welche Botschaft man damit aussendet:“ So wie Du bist, bist Du nicht okay- nicht genug! Du solltest anders sein.“ Was hat das noch mit Liebe zu tun?
Verstehen Sie mich nicht falsch, es geht nicht darum, störendes auszublenden. Es geht um das Gleichgewicht zwischen Wertschätzung und Kritik und Sie können ganz leicht einmal an sich selbst beobachten, wie das eigentlich in Ihrer Beziehung aussieht.
- Was stört Sie eigentlich am meisten in Ihrer Beziehung?
- Hat Ihr Partner Marotten oder Eigenarten, die Ihnen auf die Nerven gehen?
- Und wie oft schmieren Sie Ihm oder Ihr das aufs Brot, rollen genervt die Augen oder üben schweigende Kritik?
- Und wann haben Sie das letzte Mal Ihrem Partner oder Ihrer Partnerin ein Kompliment gemacht, Sie oder ihn gelobt, sich bedankt oder ihn oder Sie bewundert oder sonst irgendwie gezeigt was dieser Mensch Ihnen bedeutet?
Seien Sie ganz ehrlich zu sich selbst! Sollte Ihnen auffallen, dass Sie viel mehr meckern als Sie eigentlich wollen und die Wertschätzung auf der Strecke bleibt, dann hab ich folgenden Tipp für Sie. Es ist die 2:1 Regel:
Registrieren Sie, wann Sie sich über Ihren Partner ärgern oder wann Sie etwas stört, aber reagieren Sie nicht jedes Mal darauf. Lassen Sie ihm oder Ihr immer einmal durchgehen. Sagen Sie bewusst nur jedes zweite Mal, was Ihnen gerade nicht passt. Das wirkt sich meist schon sehr entlastend auf die Beziehung aus.
Und wenn Sie auch langfristig etwas Besonderes für Ihre Beziehung tun wollen, über das Ihre Partnerin oder Ihr Partner sich wirklich freut, dann habe ich folgenden Tipp für Sie.
Kaufen Sie ein kleines Heft oder ein Notizbüchlein, am besten etwas dass einen Leder oder Schmuckeinband hat. Schreiben Sie nun in den nächsten Monaten jeden Tag etwas auf, dass Sie an Ihrem Partner lieben, über was Sie sich heute gefreut haben in Ihrer Beziehung, oder etwas was für was Sie ihm oder Ihr dankbar sind. Machen Sie eine Notiz und malen Sie etwas dazu, kleben Sie ein Foto ein. ganz nach Belieben. Es ist das Tagebuch Ihrer Liebe und so ein Geschenk, z.B. zum Geburtstag, hat eine überwältigende Wirkung auch für Sie selbst. Probieren Sie es aus.
Herzlichst, Ihre Claudia Bechert-Möckel
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