Es ist immer noch ein Tabuthema, obwohl weit mehr Familien davon betroffen sind, als viele glauben. Fast 100.000 Fälle von Kindern, die ihre Eltern verlassen haben soll es schätzungsweise in Deutschland geben, Tendenz steigend. Wenn erwachsene Kinder den Kontakt zu Ihren Eltern abbrechen, wenn Sie nichts mehr von Mutter und Vater wissen wollen und sich völlig distanzieren, dann ist das für die verlassenen Eltern immer ein Schock. Oft genug kommt das Schweigen der Kinder völlig überraschend für die verlassenen Eltern. Mehr dazu in diesem Mini-Podcast.
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Über die Gründe des Kontaktabbruchs können die meisten von betroffenen Eltern nur spekulieren, denn die Kinder verzichten oft darauf, sich zu erklären und zu rechtfertigen. Sie schweigen.
Briefe werden nicht beantwortet, Nachrichten ignoriert, Anrufe und Gesprächsversuche abgelehnt. So laufen alle Versuche der Eltern, den Kontakt wieder herzustellen ins Leere. Eine außerordentlich schwierige Situation für die Eltern, die sich in einem dauernden Zustand von Bangen und Hoffen befinden. Oft wird auch die Beziehung der Eltern zueinander belastet.
„Es war doch eigentlich immer alles gut zwischen uns, wieso reagiert mein Sohn oder meine Tochter auf einmal so?“
„Warum dürfen wir unsere Enkelkinder nicht sehen? Wie kann ich den Kontakt wieder herstellen? Was habe ich falsch gemacht?“ Das sind Fragen, die von Kontaktabbruch betroffene Eltern umtreiben. Das ganze Leben dreht sich fortan um das „Warum?“.
Häufig begleiten den ungewollten Kontaktabbruch belastende Schuld- und Schamgefühle und tiefe Verzweiflung. Dazu kommt oft auch ein Feedback aus dem Umfeld, dass doch mit den Eltern irgendetwas nicht stimmen kann, wenn die Tochter oder der Sohn mit ihnen nichts mehr zu tun haben will. Verlassene Eltern fühlen sich sehr einsam mit Ihrem Problem.
Aus Sicht der erwachsenen Kinder sieht das Ganze völlig anders aus. Der Schritt, den Kontakt zu den eigenen Eltern abzubrechen wird niemals spontan oder leichtfertig gefasst, auch wenn das so aussehen mag.
Vielmehr ist er das Ergebnis einer langen Entwicklung, die in der Kindheit Ihren Anfang nahm. Kinder, die den Kontakt zu den Eltern abbrechen haben meist viele, oft unbemerkte Versuche unternommen, auf Ihr Problem aufmerksam zu machen. Doch sie fanden kein Gehör und fühlten sich nicht verstanden.
So haben sie irgendwann versucht, sich durch Abgrenzung und Distanzierung einen anderen Ausweg aus dem inneren Dilemma zu suchen. Dieser Prozess ist immer auch begleitet von Zweifeln, inneren Konflikten und Schuldgefühlen.
Der Kontaktabbruch ist dann das äußerliche Zeichen dafür und steht für ein inneres Notsignal, ein „Ich kann nicht mehr und so wie bisher will ich auch nicht mehr!“. Wenn Kinder diese Reißleine ziehen, fühlen Sie sich schon lange missverstanden oder verletzt, oder haben das Gefühl, dass sie falsch gesehen oder nicht unterstützt oder geliebt werden oder wurden.
Die Wahrheit ist: es gibt keine Nichtkommunikation. Der Kontaktabbruch ist eine Aussage: unsere Verbindung, so wie sie ist, tut mir nicht gut!
Auch wenn das für Eltern schwer vorstellbar ist, Kinder die den Kontakt abbrechen tun das selten bewusst GEGEN Ihre Eltern, etwa um sie zu bestrafen. Sie tun es FÜR SICH. Sie sehen keine andere Möglichkeit mehr.
Doch Auch Eltern sind nur Menschen und sie waren auch einmal Kinder. Zu verstehen, warum die eigenen Eltern auf eine bestimmte Weise gehandelt haben, warum sie emotional entfremdet, lieblos, streng, gewalttätig oder übergriffig waren, hat nichts mit Verzeihen und zu tun. Es geht es dabei nicht um Vergebung, sondern um das Erkennen eines größeren systemischen Zusammenhangs, dass einen selbst befreien kann und hilft das Erleben der eigenen Kindheit und die daraus resultierenden Denk-, Gefühls-, und Verhaltensmuster zu überwinden. Denn verzeihen kann erst, wer loslassen kann. Und das wünsch ich Ihnen.
Herzlichst, Ihre Claudia Bechert- Möckel
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Interview mit Claudia Bechert-Möckel zum Thema „Kontaktabbruch in Familien“: Funkstille
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