Wir alle haben ein Bedürfnis nach Bindung. Wir sind soziale Lebewesen, wollen dazugehören, gemocht werden, Teil von etwas sein. Andererseits haben wir alle auch ein Bedürfnis nach Autonomie, nach einem eigenen Standpunkt, wir haben den Wunsch ein Ich zu sein und uns abzugrenzen. Bestenfalls gibt es in unserer Innenwelt eine Balance zwischen diesen beiden Grundbedürfnissen. Ist das nicht der Fall, sind Probleme in der Beziehung vorprogrammiert. Mehr dazu in diesem Mini-Podcast.
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Beziehungen kann man sich wie eine Wippe vorstellen. Sie brauchen ein Kräftegleichgewicht, um zusammen lebendig zu sein und Freude zu haben. Bei diesem Gleichgewicht geht es um die Balance zwischen Bindung und Autonomie, zwischen Nähe und Distanz.
Eine gelingende Beziehung zu leben, bedeutet sowohl die Fähigkeit der Anpassung zu haben, also auch die Möglichkeit Grenzen zu setzen. Zuwendung zu geben, als auch Selbstbehauptung zu zeigen. Man bleibt ein ICH, obwohl man mit einem DU verbunden ist.
Wenn wir diese Balance in uns selbst nicht finden zwischen dem Wunsch verbunden zu sein und dem Bedürfnis wir selbst zu sein, kann auch die Balance in der Beziehung nicht gehalten werden.
In solchen Beziehungen ist einer für die Bindung zuständig, bemüht sich ständig um die Partnerschaft, sucht Nähe, passt sich an und der andere sitzt auf quasi auf Seiten der Autonomie, bestimmt wo es lang geht, setzt sich durch, macht sein Ding. Dann entstehen die Positionen von Unterlegenheit und Überlegenheit.
Wer scheinbar weniger Nähe in einer Beziehung braucht, hat automatisch die Macht darüber, wieviel der Beziehungspartner von eben dieser Nähe bekommt. Der strengt sich dann nicht selten an, um geliebt zu werden, reagiert mit übertriebener Anpassung und macht sich so emotional abhängig. Ohne es zu merken, rutscht man so in eine unterlegene Situation, denn der andere scheint einem überlegen, unabhängig, groß.
Der scheinbar überlegene Beziehungspartner will allerdings in der Regel gar nicht die Kontrolle darüber haben, wie sich der andere fühlt. Er ist mit der Verantwortung überfordert, dass sich der andere von ihm abhängig macht.
Ein echtes Dilemma, das so entsteht. Man spricht auch von Polarisierung. Jeder der beiden Beziehungspartner hat eine festgelegte, starre Rolle und keinen Bewegungsspielraum. Einer stark, der andere schwach, einer klein, der andere groß. Beide leiden unter Ihrer Rolle. Die Wippe bewegt sich nicht mehr. Einer hält die Kraft am Boden, der andere baumelt mit den Beinen in der Luft. Freude hat daran niemand.
Dazu kommt, dass der Beziehungspartner, der sich in seine Überanpassung und seinem Wunsch nach Liebe kleiner macht, als er eigentlich ist, für sein Gegenüber keine Herausforderung mehr darstellt. Er läuft mit seinem Versuch alles recht zu machen um geliebt zu werden, Gefahr, uninteressant zu werden. Schließlich muss man sich um seine Liebe nicht bemühen. Er sendet unbewusst aus: “ Du bist wichtig, und ich nur, wenn Du mich liebst.“
Aus dieser Spirale von Macht und Ohnmacht kommen Sie raus, indem Sie sich zuerst einmal über Ihre Position innerhalb der Beziehung und das mangelnde Kräftegleichgewicht bewusst werden und auch darüber, welche Wechselwirkung das nach sich zieht.
Wenn Sie der Beziehungspartner sind, der zugunsten der Bindung seine Autonomie aufgibt, gilt es, neben Ihren Bindungsbedürfnissen auch Ihre gesunde Durchsetzungsfähigkeit und Selbstbehauptung zu entwickeln. Sind Sie der stark autonome Teil in einer Beziehung, der vor den Nähewünschen des anderen flieht, dann fragen Sie sich einmal ganz bewusst, was Sie wirklich in diese Beziehung investieren und was Sie ihnen bedeutet. Was müsste passieren, damit Sie selbst den Wunsch nach Nähe verspüren? Wenn es Ihnen allein schwer fällt, Ihrer Beziehungsdynamik auf die Schliche zu kommen, kann auch eine professionelle Beratung, etwa in einer Paartherapie hilfreich sein.
Herzlichst, Ihre Claudia Bechert-Möckel
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