Psychographie- die Kunst Dich selbst und andere besser zu verstehen durch angewandte Menschenkenntnis (Teil 2, der Sachtyp)

Die Psychographie, auch Naturellwissenschaft genannt unterstützt Dich dabei, Dich selbst in Deinem „So sein“ zu erkennen und besser zu verstehen. Sie weist Wege aus persönlichkeitstypischen Fallen und lässt Dich Deine Kompetenzen erkennen. Das ist eine gute Voraussetzung für eine gute Selbstbeziehung und gelingende Beziehungen zu anderen. In der Psychographie werden drei Grundnaturelle unterschieden: Der Beziehungstyp, der Sachtyp und der Handlungstyp. Dieser Artikel/ Podcast steht für sich allein, und ist auch gut zu verstehen, ohne Teil 1 und 3 gelesen oder gehört zu haben. Dennoch sind diese beiden Teile wichtig, um Dir einen Überblick über das Thema Psychographie zu verschaffen. Die Reihenfolge ist nicht ganz unerheblich fürs bessere Verständnis, deshalb empfehle ich Dir mit Folge 1 zur Psychographie zu beginnen.

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Menschenkenntnis

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Obwohl Menschen in Ihrem naturellbedingten „So sein“ viele Gemeinsamkeiten in Bezug auf Wahrnehmung und Lösungsstrategien haben, ist jeder  Mensch für sich ein Individuum, das heisst das Naturell hat eine individuelle Ausprägung. Menschen stecken nicht in Schubladen. Deshalb sind auch nicht alle Menschen eines Naturells genau gleich. Sie teilen sich typische Fettnäpfchen des Lebens und sie haben typische Wege zum Gelingen. Auch an der energetischen Ausrichtung, an der Präsenz lässt sich ein Naturell recht schnell erkennen.

Die Psychographie ist eine Landkarte der menschlichen Psyche.

Der Vater der Psychographie ist Dr. Dietmar Friedmann, er ist auch der Begründer der Integrierten Lösungsorientierten Psychologie, die ich auch bei ihm erlernt habe. Die ILP  fasst Methoden aus der tiefenpsychologischen, systemischen und Lösungsorientierten Psychologie zu einem echten Handwerkszeug zusammen. Bestandteil davon ist auch die Psychographie, eine Art angewandte Menschenkenntnis, die Dr. Friedmann aus verschiedenen Persönlichkeitsstukturmodellen zusammengeführt und entwickelt hat.

Der Unterschied zu anderen Persönlichkeitsmodellen die ich kenne, ist die Prozess-, Kompetenz-, und Ressourcenorientierung. Es geht eben nicht nur darum: „So oder so  bist Du!“, sondern: „Was brauchst Du, um in Deine Kraft zu kommen, und was ist Dein ganz typisches Fallenverhalten, also auf was musst Du aufpassen.“

Ich kann Dir als Literatur, denn danach wurde ich häufig gefragt, die Bücher von Dr. Dietmar Friedmann empfehlen, aber auch die von Werner Winkler, einem Schüler Friedmanns und Autor des Buches „Der Gorilla in meinem Bett“. Da geht es auf köstliche Weise um die Psychographie in Beziehungen. Das ist sehr amüsant, aber eben auch sehr tiefgehend.

Auch ich erlebe in meiner Arbeit mit Paaren immer wieder, welchen starken Einfluss die Psychographie auf die Beziehungsdynamik hat. Meiner Erfahrung nach kommt es eher selten vor, dass Menschen mit gleichem Naturell in einer Beziehung landen. Ich denke, das hat damit zu tun, dass uns am Anfang der Beziehung das Fremde, andere von uns verschiedene irrsinnig anzieht, später allerdings wird es eben aber auch zum Problem.

Denn ein anderes Naturell zu haben als der Partner, geht einher mit einer anderen Art die Welt wahrzunehmen, mit anderen Lösungsstrategien, einer anderen Art sich auszudrücken, aber eben auch eine ganz andere Art, sich bei Stress, Angst oder Ärger zu verhalten. Und da wir alle durch die Brille unserer eigenen Wahrnehmung in die Welt schauen, also aus unserem eigenen Naturell heraus, führt das zu sehr vielen Missverständnissen in Beziehungen aller Art.

In einer Beziehung mit einem Partner eines anderen Naturells ist es ungefähr so, als spräche einer Chinesisch und der andere Suaheli. Für das Gelingen der Beziehung ist es existenziell notwendig, das Übersetzen zu lernen.

Woher weiß ich denn, mit welchem Naturell ich am besten zusammenpasse? Das ist eine Frage, die mir sehr häufig gestellt wird. Und meine Antwort ist: wir können mit jedem Menschen gut auskommen, egal welches Naturell er hat. Dazu ist es aber wichtig, dass wir in unserer eigenen inneren Dynamik ausgewogen sind, also unser Beziehungs-Ich, unser Erkenntnis-Ich und unser Handlungs-Ich kennen und leben.

Die Dynamik der Beziehung wird meiner Meinung nach wesentlich durch die Naturelle der Partner geprägt. Die Tatsache, dass wir als Mann oder Frau anders geprägt und sozialisiert werden, kommt allerdings noch dazu. Aber ich glaube, und das ist nur mein persönlicher Endruck aus meinen Erfahrungen, dass dieser Einfluss gegenüber der Psychographie sekundär ist. Man kann sich das so vorstellen, dass die Tatsache, ob wir Mann oder Frau sind, unser Naturell noch einmal einfärbt.

Der psychographische Einfluss auf Beziehungen durch die verschiedenen Naturelle der Partner ist größer als die Mann-Frau Dynamik.

So werden Frauen mit den beziehungstypischen Aspekten erzogen: emphatisch, verbindend, fürsorglich kümmernd, kommunikativ, nachgiebig. Während Jungs nach handlungstypischen Eigenschaften ausgerichtet werden: Stärke, Mut , Durchsetzungskraft, Härte. Deshalb sind alle Naturelle in Ihrer weiblichen Ausgabe ein wenig abweichend von Ihren männlich Vertretern.

Aber damit das nicht alles zu komplex wird, bin ich dafür es einfach zu halten. Wenn Du Dein Naturell erkennst, dann kann Dir das helfen, Dich Selbst zu verstehen, aber auch etwas anderes zu versuchen als bisher um innere Ausgewogenheit zu erreichen und es hilft Dir natürlich in Bezug zu anderen ganz anders zu agieren.

Nachdem wir in Teil 1 dieser Reihe das Naturell des Beziehungstyps unter die Lupe genommen haben, soll es heute um den Sachtyp gehen.

Sachtypen wirken im Vergleich zum gewinnenden Beziehungstyp oder dem kraftvollen Handlungstyp meist erst auf den zweiten Blick. Sie sind nicht direkt schüchtern, aber man könnte Ihr Wesen allgemein als etwas zurückhaltender beschreiben:  beobachtend. Sie sind freundlich, aber nicht von der strahlenden Herzlichkeit eines Beziehungstyps oder der kraftvollen Energie des Handlungstyps.

Ein Sachtyp strahlt Ruhe und Gelassenheit aus, auch Beständigkeit und Souveränität, er liebt ein ruhiges Fahrwasser. Klarheit, Tiefe und Konstanz, sowie Zuverlässigkeit zeichnet diese Menschen aus.

Ein Sachtyp wartet gerne erst einmal ab was passiert, er oder sie reagiert auf das was um ihn (oder sie) herum geschieht, ohne immer aktiv zu werden. Menschen mit diesem Naturell lassen anderen Raum. Sie können gut zuhören, sind sehr verständnisvoll und vor allem sind sie loyal. Sie gleichen aus, wägen ab und haben die Fähigkeit Dinge zu versachlichen, anstatt sie zu dramatisieren.

Diese Menschen haben eine hohe Reizschwelle, sie lassen sich nicht so schnell aus der Reserve locken: Aber wenn es Ihnen reicht, dann kann es auch aus Ihnen herausplatzen und das kann dann sehr treffsicher, aber auch zynisch und gemein sein.

Sachtypnaturelle sind eher vergangenheitsorientiert. Sie haben ein gutes Gedächtnis für Details und können leider auch recht nachtragend sein. Sie lieben Regeln, weil diese Sicherheit geben, sie mögen Gewohntes und Vertrautes, und Dinge die schon immer so waren. Das gibt Ihnen Sicherheit. Sie sind Bewahrer, wenn man so möchte. Rituale sind Ihnen wichtig.

Sachtypen gehen tiefe Verbindungen ein. Wenn sie sich für etwas entscheiden, dann ist dass für immer gemeint. Ein Sachtyp lässt sich nicht von Launen durchrütteln, wie das manche Beziehungstpen kennen. Er ist auch nicht so impulsive wie ein Handlungstyp. Er denkt langfristig und solide. Dauerhaft, ernsthaft. Treu.

Das sind wunderbare Eigenschaften, aber auch hier wird aus der Übertreibung die persönlichkeitstypische Falle. Denn Sachtypnaturelle, die in der Psychographie übrigens blau dargestelllt werden, haben es nicht so mit der Veränderung. Sie wägen manchmal so lange ab und denken nach, weil sie auf Nummer sicher gehen wollen, dass der Moment des Handelns verpasst wird. Und wenn ein Sachtyp in dieses seine Lieblingsfalle tappt, dann bleibt er regelrecht im Denken stecken, anstatt praktisch und konsequent zu handeln.

Menschen mit Sachtypnaturell sitzen Dinge oft lange aus, brauchen viel Anlauf um etwas anzugehen und bleiben manchmal zu lange in der sicheren Deckung, anstatt ein Risiko einzugehen und etwas zu wagen.

Das sind dann auch die sachtypischen Ressourcen, das tut Sachtypmenschen gut: Sich groß machen, Ihren Standpunkt vetreten, etwas wagen, laut und deutlich werden, sich zeigen, entscheiden.

Sachypen sagen gerne „vielleicht“, nicht nur als Wort, sondern als Haltung. Sie wollen alle Möglichkeiten durchdenken, genau abwägen und brauchen Zeit um sich klar zu werden. Ganz anders als ein intuitiver Beziehungstyp oder ein impulsiv pragmatischer Handlungstyp werden bei einem Sachtyp analytisch bedacht Entscheidungen angegangen. Leider ist das nicht immer die richtige Strategie für das Lebensthema.

Auf Druck reagieren diese Menschen mit Rückzug und Blockade. Sie brauchen es, dass man Ihnen Raum und Zeit lässt für Ihre komplexen Denkvorgänge und Analysen. Sachtypen sind nicht klüger als andere, Sie denken fühlen und handeln vernünftig rational.

Mein Sohn hat dieses Naturell. Im Laufe seiner Schulkarriere haben ihm die knappen Zeitvorgaben oft zugesetzt. Auch, dass es vorgegebene Arten des Lösungsweges gab, war oft ein Problem. Menschen wie er , haben ihre eigenen oft auch eigenwiligen Wege zum Ziel, die man Ihnen lassen sollte. Dann kommen sie in die beste Ausgabe Ihrer selbst.

Meist sind Sachtyp- Kinder auch nicht die, die am lautesten schreien oder im Mittelpunkt stehen. Sie fallen nicht so auf, weil Ihre Signale leiser sind, deshalb werden sie oft übersehen und manchmal auch überholt.

Auch ich habe mit meiner beziehungstypischen Ungeduld meinen Sohn oft überfordert, ohne es zu wollen. Mit Hilfe der Psychographie habe ich ihn so gut verstehen gelernt, dass ich ihm viel besser gerecht werden konnte. Ich schätze seine ruhige Art und seine Tiefgründigkeit. Wenn er etwas tut, für das er sich interessiert, dann lässt er nicht mehr locker. Manchmal beiße ich mir auch an der sachtypischen Sturheit die Zähne aus.

Denn was ich Dir noch nicht erzählt habe, ist, wie sich ein Sachtyp verhält, wenn er leidet. Du erinnerst Dich, ein Beziehungstyp leidet dramatisch: weint, ist sichtbar niedergeschlagen, dramatisiert auch gerne mal. Auf jeden Fall siehst Du es ihm an. Ein Sachtyp aber geht im Gegensatz dazu nach innen in sein Schneckenhaus und zieht auch noch die Fühler ein. Man kommt nicht mehr an ihn oder sie ran. Sachtypen mauern, sie verstecken sich regelrecht in Ihrem Schneckenhaus und von außen merkt man ihnen dann wenig an.

Innen allerdings leiden sie sehr. Denn diese Menschen haben sehr tiefe Gefühle, auch wenn Sie diese nicht jedem zeigen. Sie öffnen sich nur vertrauten Menschen und in für sie sicherer Umgebung.

Sachtypen sind sehr verletzliche Menschen, die sich wünschen dass man bedacht und ernsthaft mit Ihnen umgeht. So, wie sie selbst gut beobachten, wünschen Sie sich das auch von anderen.

Oft hängen ihnen einmal gemachte Negativerfahrungen lange an. Leider haben sie deshalb auch eine manchmal etwas pessimistische Art. Sie sehen gerne die Gründe, warum es nicht geht. Damit haben Sie ein Alibi, um nicht handeln zu müssen und passiv zu bleiben. Die Passivität, das Aussitzen, zu lange warten, reinweg reaktiv zu sein, damit sorgen Sachtypen dafür, es sich schlecht gehen zu lassen. Denn dann passiert Ihnen das Leben, andere entscheiden für sie oder drücken ihnen Ihren Willen auf.

Ich zeige Sachtypklienten Klienten gerne ein Bild von einem Bus. „Wenn das der Bus ist, der durch ihr Leben fährt“, sage ich dann „wo sitzen Sie in diesem Bus?“. Ein Sachtyp, der gerade unter sich und seinem Leben leidet, hat das Gefühl hinten zu sitzen. Er fühlt sich als Opfer der Umstände, machtlos und hilflos. Der Lerneffekt besteht darin, selbst das Steuer in die Hand zu nehmen und die Verantwortung dort zu übernehmen, wo sie wichtig ist.

Sachtypen kommen langsam, aber gewaltig. Das sind die meiner Klienten, die das Erarbeitete sehr stringent umsetzen und dann richtig in Fahrt kommen in Sachen Persönlichkeitsentwicklung. Auch das finde ich an Ihnen wirklich bewundernswert. Wenn sie einen Plan haben und den Mut aufbringen loszugehen, können diese Menschen Erfolg nicht verhindern.

Jeder Mensch hat einen wunden Punkt, ein sehr sensible Stelle, eine früherer Kränkung auf die man sehr stark reagiert. Bei Sachtypen hat das immer etwas  damit zu tun, nicht wichtig genug zu sein, wenig Einfluss zu haben, nicht verstanden oder gehört zu werden oder übersehen zu werden.

Beruflich sind Menschen mit Sachtypnatuell verstärkt dort zu finden, wo es einen vorgegebenen Rahmen gibt, innerhalb dessen man Klarheit hat. IT, Steuern, Recht- das ist das Habitat vieler Sachtypen. Dort fühlen sie sich wohl und dort kommt ihre beste Fähigkeit auch besonders gut zum Tragen. Denn ihre Liebe zur Genauigkeit, zur Übersicht und zum Detail ist da natürlich besonders gefragt. Natürlich sind Sachtypen auch in anderen Berufen unterwegs, aber es gibt tatsächhlich deutliche naturelltypische Neigungen.

Und etwas anderes ist auch noch interessant. Mir ist aufgefallen, dass meine Sachtyp- Klienten fast durchweg intensive sportliche Erfahrungen mögen. Klettern, Marathon laufen oder Motorrad fahren. Sachtypen spüren sich gerne intensiv körperlich, denn das hilft Ihnen einmal aus Ihrem Denkkarrusell auszusteigen.

Sie sind übrigens auch sehr treue und loyale Freunde. Auch an der Sprache kann man sie gut erkennen. Die ist sachlich und klar, sie sagen oft „Ich denke…“, reden viel und schweifen durchaus auch mal , bevor sie zum Kern der Sache kommen. Sie wollen möglichst viele Details einfließen lassen.

In Ihrer Kleidung  sind sie übrigens auch nicht besonders auffallend. Auch hier ist Zurückhaltung angesagt.

Und hier eine Zusammenfassung des Sachtypnaturells:

  • denken, handeln und fühlen denkend, also rational vernünfig
  • machen viel mit sich aus und lassen sich von außen wenig anmerken
  • Leiden: fühlen sich nicht übersehen, nicht gewürdigt,nicht ernst genommen 
  • Strategie: Rückzug, Grübeln, Insensibilität, Pessimismus
  • Eigenschaften: eher sicherheitsorientiert, zurückhaltend, unauffällig, still, nachdenklich, ernst, beobachtend, sachlich, ruhig, analytisch, eher konfliktvermeidend, abwartend, unverbindlich, bequem, effizient, schnelle Auffassungsgabe, trockener Humor, regelliebend, sehr genau, detailtreu, ausdauernd, zuverlässig, ausgleichend
  • … aber auch …
  • manchmal geizig, verantwortungsscheu, unentschlossen, passiv, unflexibel, emotional verschlossen, vergesslich, unpraktisch, langatmig
  • Zeitorientierung: Vergangenheit
  • Bezogen auf das ICH
  • Energie: Verstand- Geist, Verbundenheit, Sinn
  • hat eine Absicht , Idee (Plan)
  • Wertesystem: handlungsgeleitet
  • Ressource: Handeln, Verantwortung übernehmen, entscheiden, sich durchsetzen
  • Falle: im Denken stecken bleiben, denkend handeln!
  • Neigen zum VIELLEICHT
  • Komplimente  bitte für Ressource: Taten, Entscheidung, Verantwortung, Zielorientierung, Entschlossenheit, Mut
  • Strategie: weder das eine noch das andere (Folgen: unentschlossen, abwartend, die Dinge geschehen lassen)
  • Muster: REAGIEREN
  • Größte Angst: übersehen, nicht wahrgenommen, übergangen zu werden, unwichtig zu sein

Sachtypen denken lieber als zu handeln und erkennen schnell Zusammenhänge. Wenn sie etwas spannend finden, sind sie äußerst lernwillig und wissbegierig. Sie können sich hervorragend konzentrieren, speichern jedes Detail und möchten stets noch mehr dazulernen. Dafür tun sie sich bei praktischen Aufgaben schwer und fallen sofort in ihre Bequemlichkeit zurück, wenn lästige Pflichten zu erledigen sind. Sie können unangenehme Dinge lange vor sich herschieben, selbst wenn diese dringend erledigt werden müssten. Auch Gefühlsäußerungen sind ihnen suspekt, da sie nicht immer einen guten Zugang zu ihrer inneren Befindlichkeit haben.

Durch Komplimente kann ein Sachtyp zu Höchstleistungen motiviert werden – insbesondere durch Anerkennung seiner größten Stärke, dem strukturierten Denken. Spürt er jedoch Desinteresse, Missachtung oder Ignoranz verliert er sehr schnell an Selbstsicherheit. Am schlimmsten ist jedoch Kritik, insbesondere wenn sie nicht betont sachlich geäußert wird. Bei persönlicher Kritik sowie bei Überforderung zieht er sich entweder zurück und wird einsilbig oder er wird auf sarkastische Art verletzend. In Streitsituationen bleibt er oft lange äußerlich ruhig und explodiert erst, wenn er sich argumentativ hilflos fühlt. In diesem Konfliktverhalten kommt auch seine Neigung zum Ausdruck, sich schnell als Opfer zu fühlen.

Sachtypen haben eine Tendenz zur Unentschiedenheit. Sie bleiben gerne unverbindlich und nutzen ihre Sachlichkeit und Distanziertheit, um so lange wie möglich nicht Handeln und dadurch keine Verantwortung übernehmen zu müssen („da muss ich erst einmal drüber nachdenken“). Deswegen hassen sie zeitlichen Druck. Bevor sie Zeit oder Geld investieren, wägen sie die Erfolgsaussichten genau ab.

Durch ihre Bedürfnisse sowohl nach Effizienz als auch nach Kenntnis aller relevanten Informationen bleiben Sachtypen lange in einer „Vielleicht“-Haltung. Fühlen sie sich zu einem „Ja” gedrängt, versuchen sie alles, um noch nicht die Konsequenzen ziehen zu müssen. Ebenso fällt es ihnen schwer, sich von etwas zu trennen, das gewohnheitsmäßig zu ihrem Leben gehört. Daher halten sie auch lange an einer Beziehung oder einem Arbeitsplatz fest, selbst wenn sie darunter leiden. Als sicherheitsliebende Typen suchen sie nach geeignetem Ersatz, bevor sie einen stabilisierenden Faktor in ihrem Leben aufgeben. Finden sie dann jedoch eine Alternative, kann der Wechsel sehr plötzlich erfolgen.

 

Das sind die Ressourcen des Sachtyps. Davon sollte dieser Mensch mehr machen:

  •  die Möglichkeit, „Nein“ zu sagen oder etwas zu beenden
  • ihre praktischen Fähigkeiten und Kompetenzen einsetzen
  • alle körperlichen Aspekte (z.B. Bewegung, Ernährung, Raumgestaltung)
  • auch mal kämpfen und ihre Angriffs- und Aggressionspotentiale  nutzen, wenn es erforderlich ist (natürlich im Rahmen des Erlaubten)
  • die Möglichkeit, Erfolge durch Krafteinsatz zu erzielen
  • Kontrolle, Druck, Nachdruck, Zielsetzungen, Risikobereitschaft
  • in kleinen Schritten das Gedachte umsetzen, tun anstatt nur zu denken

Und hier noch eine kleine Anleitung zum Umgang mit einem Sachtyp:

„Behandle mich ernsthaft und gehe vernünftig mit mir um, lasse mir Zeit und trage mir meinen Hang zum Minimalismus und meine geringe Kritikfähigkeit nicht nach.“

Es gibt noch viel mehr zu diesem Thema zu sagen, aber das hier soll eine Orientierung bieten, einen Anhaltspunkt, um Dich selbst und andere besser zu verstehen.

Ich bin gespannt, was Du für Dich entdeckst.

Hier hörst Du Teil 2 meiner Podcastfolge zum Thema Psychographie über den Sachtyp.

 

Hier kannst Du den ersten Teil der Reihe zur Psychographie nachlesen, in dem sich alles um den Beziehungstyp dreht.

Hier findest Du den Artikel zu Teil drei der Psychographiereihe, in dem es um den Handlungstyp geht.

Alles gute für Dich, bis zum nächsten Mal, Deine Claudia

Foto: Moritz Bechert


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